Post will zeitgenau liefern

 

Ach, das ist ja mal eine gute Idee. Zugegebenermaßen ein wenig irritiert, lese ich in der Rheinischen Post vom 30. April 2018 von dem Vorhaben der Deutschen Post, Pakete künftig zeitgenau ausliefern zu wollen. Bislang ging ich davon aus, dass die zeitnahe und zuverlässige Zustellung von Paketsendungen das priorisierte Ziel eines Zustellunternehmens ist. Da lag ich wohl falsch.

Aber schön: Offenbar scheint die massive Kritik der Verbraucher an der Deutschen Post und eine steigende Zahl von Kundenbeschwerden über verlorene Pakete und unzuverlässige Zusteller zum Nachdenken angeregt zu haben. Das soll wohl so sein bei insgesamt 6.100 schriftlichen Beschwerden im vergangenen Jahr. Wenigstens das Beschwerdemanagement scheint zu funktionieren. Nein, offensichtlich noch nicht mal das! Der Frust ist so groß, dass die Verbraucherzentralen ein staatlich gefördertes Beschwerdeportal für Postkunden einrichten mussten. Unglaublich aber nachvollziehbar, wenn sich die Deutsche Post hinterRelativierungen verkriecht, dass nicht einmal ein Hunderttausendstel der jährlich ausgelieferten Pakete betroffen sind. Sehr selbstbewusst und fernab jeden Anspruchs von Kundenorientierung.

Sei’s drum, die Deutsche Post gelobt Besserung und hat einen Plan vorgelegt – leider einen Plan mit Schönheitsfehlern. Service- und Kundenorientierung darf nur genießen, werden dafür zahlt, und wer die richtige Wohnadresse hat. Das Angebot richtet sich ausschließlich an Adressaten in Ballungsgebieten und solchen, die für eine zeitgenaue Zustellung zahlen wollen. Liebe Landbevölkerung, ihr bleibt auf der Strecke.

Zusammenfassend eine für mich neue und gewöhnungsbedürftige Auslegung von Dienstleistungsverständnis.

Mein persönliches Fazit: „Der Januar ist und bleibt der beste Monat, die Weihnachtsgeschenke für das anstehende Weihnachtsfest zu bestellen.“ Conor Troy