Leadership Vacuum

OpEx verkümmert wegen fehlender Aufmerksamkeit

Wir alle wissen, eine Führung ist verantwortlich für den Erfolg oder den Misserfolg eines jeden OpEx-Programms. Fakt ist aber, dass Führung nicht überall gleichzeitig und gleich stark präsent sein kann. Ein beliebtes Mittel von Führungskräften ist daher die Delegation.

Aufgaben und Verantwortungsbereiche zu managen ist nicht nur hilfreich, sondern sogar zwingend notwendig, um die vielen konkurrierenden Aufgaben unter einen Hut zu bekommen. Allerdings gibt es bei der Steuerung und Lenkung von OpEx-Programmen Aufgaben und Verantwortungen, die nicht delegierbar sind. Werden diese Rollen und Aufgaben an Stabsstellen, Fachabteilungen oder Junior-Manager übertragen, so verlieren OpEx-Programme schleichend ihre Wirkung und verkümmern! 

„Results-Only“-Orientierung nicht ausreichend

Häufig hören wir von der Führung den Satz „…wir setzen klare (Stretch-)Ziele für die OpEx-Programme und stellen Ressourcen zur Verfügung, dann muss die Organisation liefern…“. An diesem Punkt ist allerdings Vorsicht geboten. Natürlich ist eine klare Formulierung der Ambition eines Programms Führungsaufgabe, die Führungsverantwortung endet allerdings nicht an diesem Punkt. 

Es ist zwingend notwendig, dass sich Führungskräfte ihrer Vorbildfunktion bei einer Transformation gewahr sind. Diese Rolle kann nicht an Stabstellen, Fachabteilungen oder Junior-Manager delegiert werden. Genauso wichtig, und leider oft vernachlässigt, ist das Zollen von Anerkennung und Aufmerksamkeit für gewünschte Verhaltensanpassungen. Werden hier Verantwortungen und Aufgaben abgegeben, verlieren OpEx-Programme schleichend an Wirkung und verkümmern! 

Wir erleben leider sehr häufig, dass Führungskräfte nach der Startphase eines Programms die Steuerung eines Projekts abgeben, da sie dieses vermeintlich einfach delegieren können. Die dauerhafte Beteiligung der Führung ist allerdings von essentieller Notwendigkeit für den Erfolg eines Programms. 

Der Aussitz-Teufel

Insbesondere in den unterschiedlichen Führungsebenen gilt oft: Mitmachen fällt nicht auf – Nicht-Mitmachen auch nicht! Das Erstere wird als Selbstverständlichkeit nicht honoriert, das Letztere nicht erkannt und schon gar nicht sanktioniert. Wen wundert es dann, dass „Hände-in-die-Tasche-stecken“ statt aktiver Mitwirkung am OpEx-Programm auf allen Arbeitsebenen als salonfähig angesehen wird und Nachahmer findet? Genau hier muss jedoch Führung ansetzen. 

Aus unserer Erfahrung ist eine fehlende Steuerung und Beteiligung von Seiten der Führung einer der meist zitierten Gründe für die mangelnde Wirkung von OpEx-Vorhaben in der Prozessindustrie. Wir erklären sie daher zu unserer OpEx-Todsünde #1.