Barometer Der Bessermacher

Der OpEx- Index misst den Erfolg

Studien weisen aus, dass die Mehrheit (über 70 %) der Operational Excellence-Programme nicht die Erwartungen der Führung erfüllen. Als Dienstleister in diesem Bereich fühlten wir uns dadurch besonders angesprochen (und betroffen) und wollten dem Thema weiter auf den Grund gehen.

Stellen Sie sich vor, wir könnten den Zustand unserer Verbesserungs-Programme mit einer einzigen Leistungskennzahl messen und diese Kennzahl nutzen, um die Leistung unserer Programme zu steuern und zu verbessern. Stellen Sie sich vor, dass wir als OpEx-Community diese gemeinsame Kennzahl über mehrere Unternehmen und Regionen hinweg regelmäßig nutzen, um übergreifende Erkenntnisse zu gewinnen, um die Fähigkeiten der OpEx-Experten und -Organisationen bei der Umsetzung von Optimierungen zu verbessern. Diese Vision hat uns in den letzten Jahren beschäftigt.

Unsere Antwort: Der OpEx-Index! Basierend auf einer rollieren- den globalen Standardumfrage, die in Zusammenarbeit mit der Operational Excellence Society entwickelt wurde und unter Verwendung der NPS(Net-Promoter-Score)-Logik haben wir eine gemeinsame Messgroße entwickelt. Darüber hinaus haben wir die teilnehmenden OpEx-Experten gebeten uns weiteres Feedback zu geben, warum Erwartungen bei der Anwendung von Verbesserungsprogrammen nicht erfüllt wurden und welche Themen für die zukünftigen Ausgestaltung der Programme besonders wichtig sind.

Die Ergebnisse der OpEx-Index-Erhebung in 2023 zeigen leider eine Fortsetzung des negativen Trends, den wir in anderen Studien gefunden hatten. Ein abfallender Wert auf jetzt -25% zeigt klar auf, dass die OpEx-Programmen nicht die richtigen Antworten auf die Herausforderungen liefern, die wir in den Kreisen-geplagten Zeiten des letzten Jahres in der Industrie erlebt haben.

In der Aufarbeitung der Gründe für diesen negativen Trend entdeckten wir ein paar interessante Aussagen: Die turbulenten Zeiten haben den Unternehmen vieles abverlangt und sie haben mit multiplen kurzfristigen Initiativen geantwortet. Diese Welle von Aktivitäten hat aber zu einer Überforderung der meisten Organisationen geführt. Es gab einfach zu viele konkurrierenden Projekte und Initiativen für die vorhanden Ressourcen. In dieser Situation fragt die Organisation nach Steuerung und Priorisierung von der Führung, das ist allerdings oft nur unzureichend passiert.

Die laufenden OpEx Programmen mit den dazugehörigen Strukturen und Methoden haben den Führungskräften also nicht geholfen dieser Komple- xität und Dynamik im vergangenen Jahr zu begegnen. Wir können also zusammenfassend festhalten, dass die situative Anpassungsfähigkeit der existierenden OpEx-Programme in Krisenzeiten zu wünschen übrig- lässt. Dieses Thema wurde bereits im Vorjahr in der Corona-Krise glei- chermaßen zurückgemeldet. OpEx scheint daher in den Unternehmen als starres Gebilde zu agieren, ohne die Möglichkeit der Adaption und Anpassung zu besitzen – Charles Darwin lässt grüßen!

WO GEHT DIE REISE HIN?

Wir haben die Teilnehmer im Rah- men der OpEx-Index-Befragung eingeladen, gemeinsam mit uns ei- nen Blick nach vorne zu wagen und Auskunft darüber zu geben, was er- forderlich wäre, um Verbesserungs- programmen in der Zukunft erfolg- reicher zu gestalten. Die Ergebnisse zu dieser Abstimmung fielen eben- falls sehr klar aus.Zwei wesentlichen Faktoren sind erforderlich, um den OpEx-Index ins Positive zu drehen:

1. Führungsverhalten
Die Führungskräfte halten den Schlüssel zum Erfolg in den eigenen Händen. Wie sie die Kommunikation von Zielen und „Purpose“ ausrichten, die Steuerung von Ressourcen und Festlegung von Prioritäten oder den Umgang mit Anerkennung und Lob. All diesen Faktoren können unmittelbar von den Führungskräften beeinflusst werden und haben einen direkten Einfluss auf die Optimierung der Prozesse.

2. Mitarbeiter-Beteiligung
Wir müssen den Mitarbeitern mehr Vertrauen entge- genbringen und mehr Verantwortung einräumen. Je schneller Entscheidungen getroffen werden können, desto weniger Verschwendung wird es geben. Die operativen Teams müssen endlich die volle Verantwortung übernehmen dürfen. Ob Produktion, Instandhaltung, Qualitätssicherung oder Planungsabteilung, je mehr Handlungsvollmacht desto besser. Dies geht natürlich nur, wenn den beteiligten Mitarbeitern die entsprechende Qualifizierung und Ausbildung im Vorfeld angeboten wird.

Weitere Ergebnisse und Detailinfos zum OpEx-Index 2022 finden Sie auf www.opex-index.de. Sie sind anderer Meinung? Wir freuen uns über den Gedankenaustausch. Sprechen Sie uns jederzeit gerne an.

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Bildquelle: © KD Busch / compamedia